17.01.2013

Großangelegte Onlinekampagne von "ProChrist"

Dein Wunsch an Gott

Es ist eine Aktion, die in großen Dimensionen denkt. Mit einer breit angelegten Onlinekampagne möchte die Initiative „ProChrist“ auf Gott und ein bisschen auf sich selbst aufmerksam machen. 

Gerade hat man im Internet sein E-Mail-Programm geschlossen, da leuchtet es orange, rechteckig und groß auf dem Bildschirm auf. „Mein größter Wunsch? An Gott?“ steht da geschrieben. Von Geisterhand wird dann in ein weißes Feld geschrieben: „Also, falls es Dich gibt: Ich wünsche mir einen Job. Ich weiß sonst nicht weiter.“ Darunter steht die Aufforderung, auch seinen eigenen Wunsch an Gott zu formulieren. 

"Was ist dein Wunsch an Gott?", werden
Besucher auf der Seite gmx.de gefragt

Gläubige aber vor allem die, die sonst nichts mit Gott zu tun haben, dennoch aber Wünsche und Sehnsüchte in sich tragen, können ihr eigenes Anliegen eingeben. Angeben müssen sie Vornamen und E-Mail-Adresse. Initiiert wurde diese Gebetsaktion von „ProChrist“, einem gemeinnützigen, überkonfessionellen Verein, getragen vor allem von evangelischen, evangelikalen und freikirchlichen Kreisen und finanziert über Spenden.

Online-Fürbitten sind nicht neu

Neu ist sie nicht, die Möglichkeit, auch im Internet seine Bitte an Gott zu richten. Spielt sich das Leben immer mehr Menschen im Internet ab, hat auch das Zwiegespräch mit Gott dort seinen Platz. Katholische Online-Fürbittbücher gibt es viele, unter anderem bei Klöstern. Die aufgeschriebenen Wünsche werden später im Gebet von den dortigen Mönchen oder Nonnen vor den Herrn getragen. 

Neu und besonders an dieser Onlineaktion ist vorneweg ihre Dimension, denn „ProChrist“ denkt und handelt medial groß. Alle paar Jahre veranstaltet der Verein eine mehrtätige Großveranstaltung. Jeden Abend wird dabei ein Gottesdienst mit einem bekannten Prediger veranstaltet, der weltweit übertragen wird. 

100 000 Gebete sollen eingehen

An „ProChrist 2009“ beteiligten sich über 1350 Veranstaltungsorte mit rund 1,1 Mio. Besuchern in Deutschland, Österreich, der Schweiz und weiteren Ländern Europas. Dieses Jahr findet „ProChrist 2013“ Anfang März in Stuttgart statt. Als Vorkampagne veranstaltet „ProChrist“ die Aktion „Dein Wunsch an Gott“. Wie viel Geld sie dafür ausgibt, ist nicht bekannt, wenig wird es aber nicht sein.

Täglich ist das Werbebanner derzeit auf den beiden großen Nachrichtenseiten von web.de und GMX.de zu finden. 100 000 Gebete sollen am Schluss, nach dem Wunsch der Verantwortlichen, eingegangen sein. „Wir hoffen, dass wir 155 Millionen Menschen im Internet erreichen“, sagt Norman Kronenwett, der Leiter des Projekts. Woher diese große Zahl an Menschen kommen soll, ist dabei aber nicht klar.  

Zurzeit gehen täglich 200 bis 300 Gebetswünsche bei 1800 „Betern“ ein. Deren Aufgabe ist es, für den Wunsch des Fürbittenden zu beten und – eine weitere Besonderheit – ihm auch eine kurze persönliche Antwort zu schreiben. „Sie erfahren, dass sich jemand aufrichtig um ihr Anliegen Gedanken macht, ohne eine Gegenleistung zu erwarten“, sagt Michael Klitzke, Geschäftsführer von „ProChrist“.

Die Aktion „Dein Wunsch an Gott“ läuft noch bis Anfang März. Wollen Menschen danach online ihre Wünsche an Gott richten, sind sie also wieder auf andere Online-Fürbittangebote angewiesen. Die sind zwar kleiner angelegt, ihren Weg zu Gott werden die Bitten deshalb aber sicherlich auch alle finden.

Ihr Webreporter Daniel Gerber