18.06.2014

Von Twitter bis zur Telefon-App: der Vatikan legt bei den Neuen Medien einen Zahn zu

Der Vatikan macht mobil…

Seit Ende Mai ist es soweit. Der Papst hat eine neue App. Mit der Applikation für mobile Endgeräte will die katholische Kirche über die neuesten Geschehnisse in Rom informieren und bietet virtuelle Touren durch den Vatikan an.

Die neue Vatikan-App (Screenshot iTunes)

Zwar nutzt der Vatikan schon länger die sogenannten Neuen Medien im Internet. Doch auf dem Mobilfunkmarkt war die katholische Kirche bisher eher nur sporadisch vertreten. Seit dem 25.Mai können nun auch Smartphone- und Tabletnutzer  mit der App „Vatican.va“ die Reden und Tweets von Papst Franziskus sowie Nachrichten über den Heiligen Stuhl und die täglichen Mitteilungen des vatikanischen Pressesaals – egal wo sie gerade sind – verfolgen.

Neben einer Fotogalerie gibt die App auch navigatorische Hilfe für die Wege zu den Pilgerstätten in Rom. Zudem werden virtuelle Touren durch den Petersdom, die Sixtinische Kapelle und über den Petersplatz angeboten. Die kostenlose App ist auf Englisch und Deutsch erhältlich, bisher allerdings nur für Apple- und Google-Endgeräte (Android); nicht jedoch für Windows-Phones.

"Liebe Freunde! Gerne verbinde ich mich mit euch"

Den Startschuss in Sachen Multimedia machte Papst Benedikt XVI. Bereits Ende 2012 startete er seinen Twitter-Account mit den Worten: „Liebe Freunde! Gerne verbinde ich mich mit euch über Twitter. Danke für die netten Antworten. Von Herzen segne ich euch.“ 2013 übernahm dann Papst Franziskus den Twitter-Auftritt. Inzwischen folgen dem Pontifex auf verschiedensprachigen Kanälen des angesagten Kurznachrichtendienstes weltweit mehr als 14 Millionen Menschen. Die größte Gruppe unter ihnen (mit 5,9 Millionen Gläubigen) stellen die spanisch sprechenden „Follower“, gefolgt von 4,1 Millionen englischsprachigen und 1,75 italienischen „Verfolgern“. Immerhin noch 195.000 registrierte Twitter-Nutzer folgen dem Papst auf deutsch. Der Nachrichtenwert des Dienstes ist allerdings überschaubar: So sind auf Twitter Grußworte des Papstes an die Fußballfans zum WM-Start, Gebetsaufrufe für Nahost oder Appelle zur Überwindung des Egoismus zu lesen…

Das katholische Radio schlechthin!

Nachrichtlich interessanter ist da sicherlich die App von Radio Vatikan, die es längst in fast allen Sprachen dieser Welt. Die App hat sogar schon auf so manche Bestenliste geschafft, etwa bei der Computerzeitschrift Chip. Abrufbar sind dort – anders als bei Twitter - nicht nur Textnachrichten und Fotos, sondern auch die sogenannten Audiostreams ausgesuchter Radiosendungen sowie gelegentlich Videos.

Seine erste App veröffentlichte der Vatikan mit Namen „The Pope“ bereits im Februar 2013. In den USA, Spanien, Peru, Mexiko und dem Heimatland von Papst Franziskus, Argentinien, landete die App zwar zwischenzeitlich auf Platz Eins der am häufigsten runtergeladenen Apps. Doch da „The Pope“ vielen Nutzern aus Deutschland zu sehr auf die Person des Papstes fokussiert blieb (wie aus etlichen Kritiken hervorgeht), wurde sie hierzulande nicht sonderlich erfolgreich. Wer mehr und detaillierte Informationen und Nachrichten vom Vatikan erhalten möchte, sollte sich die neue „Vatican.va“-App zulegen.

Ihr Webreporter Andreas Kaiser