26.04.2012
Funken für den Heiligen Geist
Das Internet ist längst das bessere Radio. Dank einschlägiger Suchmaschinen hat es den Weltempfänger abgelöst. Auch die katholische Kirche ist im Web in bunter Vielfalt vertreten. Allen voran Radio Vatikan mit 400 Mitarbeitern und 47 Sprachen.
Egal, was der Mensch gerne hört - Bhangra aus Indien, Cajun aus Louisiana, Dhikr aus Persien oder doch lieber geistliche Barockmusik aus mittelalterlichen, deutschen Landen - im WorldWideWeb ist alles nur einen Mausklick voneinander entfernt. Ein ideales Sprungbrett (auch) für die Suche nach deutschsprachigen, katholischen Radiosendern bietet beispielsweise radio.de; logischerweise unter dem Suchbegriff katholisch.
Sender mit "Sendung": mal hoch professionell, mal altbacken ...
Von hier aus kommt sogar der ungeübte Surfer ganz entspannt und direkt zu dem hoch professionellen Angebot des Senders Domradio aus Köln, oder mitten hinein in das Programm des allerdings oft ein wenig altbacken und selbst gemacht wirkenden Wirkens von Radio Horeb. Gesendet wird hier zumeist aus den Tiefen des bayerischen Allgäus. Nur ein paar Alpentäler weiter ist der „Sender mit Sendung“ zu Hause, wie sich das konservative Radio Maria aus Österreich gerne selbst nennt. Im Zentrum des Privatfunks mit Studios in Wien, Salzburg, Amstetten und Innsbruck stehen Liturgie und Gebet. Mit dem Slogan „Neu, jung, katholisch" macht zudem gerade das Webradio von Kathtube Werbung. Doch beim gelegentlichen Probehören wurde schnell klar: Das Programm ist noch im Aufbau. Gesendet wurde allzu oft nur christlich angehauchte Popmusik, die, um es mal vorsichtig zu formulieren, mit ihrem Pathos nicht immer jedermanns Sache ist …
Radio Vatikan: 400 Mitarbeiter für 47 Sprachen
Der Klassiker ist und bleibt natürlich das Radio Vatikan. Die „Stimme des Papstes“ mit seinen vielfältigen Nachrichten "aus, von und über die größte Kirche der Welt" wird in mittlerweile 47 Sprachen von rund 400 Mitarbeitern aus dem Palazzo Pio in Rom gesendet. Mit einer persönlichen Ansprache von Papst Pius XI. war die kirchliche Funkanstalt am 12. Februar 1931 erstmals auf Sendung gegangen. Während der NS-Diktatur gewann der Sender wegen seiner unzensierten Berichterstattung in Deutschland und allen von den Nazis besetzten Gebieten an Bedeutung. In der Zeit des Kalten Krieges war Radio Vatikan vor allem den Kommunisten ein Dorn im Auge. Kerngeschäft sind die christliche Botschaft und die Dokumentation kirchenhistorischer Ereignisse. Rund 20 Millionen Euro lässt sich der Vatikan sein Programm alljährlich kosten. Die einzelnen Sprachen haben pro Tag rund 30 Minuten Sendezeit. Dem Internet sei Dank, muss man nicht extra zur Sendezeit einschalten. Auf der deutschen Startseite des Senders können alle wichtigen Beiträge als Podcasts auch nachträglich angehört werden.
Ihr Webreporter Andreas Kaiser