13.09.2013

Der Wahl-O-Mat hilft, im Dschungel der Parteiprogramme den Überblick zu behalten

Hilfe für die Wahlentscheidung

Am Sonntag, den 22. September, wählen die Deutschen den neuen Bundestag. Doch viele Bürger wissen noch nicht, wo sie ihr „Kreuz“ machen werden. Für alle Unentschlossenen bietet der Wahl-O-Mat eine Entscheidungshilfe.

Er ist das wohl bekannteste und vielleicht auch beliebteste Projekt der Bundeszentrale für Politische Bildung: Der Wahl-O-Mat! Mit dem internetgestützten Frage-Antwort-Spiel, das sich übrigens auch vom Smartphone aus gut bedienen lässt, können Wähler herausfinden, welche Partei (programmatisch) am besten zu ihren Wertevorstellungen passt; ohne sich zuvor selbst die Programme der einzelnen Parteien (aufwendig) durchlesen zu müssen. Insgesamt 28 Parteien der 29 zur Bundestagswahl zugelassenen Parteien haben sich diesmal von der Bundeszentrale für uns Wähler durchchecken lassen.

Per Frage-Antwort-Spiel zur Wahlentscheidung

Vom Redaktionsteam des aktuellen Wahl-O-Mats wurden die Parteien (und deren Programme) mehr oder weniger auf alle derzeit strittigen Polit-Fragen abgeklopft. Vom Mindestlohn über das Betreuungsgeld, die Bürgerversicherung, den Umweltschutz und die EEG-Zulage bis hin zur Frauenquote, den geplanten EU-Beitritt der Türkei oder solche für die katholische Kirche besonders wichtige Themen wie Rüstungsexporte oder Kirchensteuer. Natürlich flossen auch die Positionen der Parteien zu Spitzensteuersatz, Tempolimit auf Autobahnen, die „Pille danach“ oder das Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare in das Frage-Antwort-Spiel mit ein.

Im aktuellen Wahl-O-Mat kann der Nutzer auf insgesamt 38 Fragen antworten und seine Ansichten mit denen der Parteien vergleichen. Nach der Befragung hat jeder Spielteilnehmer noch die Möglichkeit, die einzelnen Themen zu gewichten und jene Thesen herauszuheben, die ihm besonders am Herzen liegen. Im letzten Schritt kann man bis zu acht Parteien auswählen, mit denen man seine Antworten abgleichen möchte. Oft kommt es dabei übrigens zu recht überraschenden Konstellationen. So erfuhr ein guter Bekannter von mir, der sich selbst als konservativ wertedemokratisch bis grün-alternativ einschätzt, dass er mit seinen Absichten auch gut zur NPD passen würde …

Entwickelt wurde der Wahl-O-Mat übrigens erstmals zur Bundestagswahl 2002 für sogenannte Erstwähler. Untersuchungen hatten ergeben, dass vor allem Jungwähler oft nicht so genau wissen, welcher Partei sie ihre Stimme geben sollen. Doch längst hat sich das kurzweilige Frage-Antwort-Spiel auch bei routinierten „Alt“-Wählern zur festen Größe für die politische Meinungsbildung etabliert. Vor der Bundestagswahl 2009 wurde der Wahl-O-Mat mehr als 6,7 Millionen mal gespielt. Insgesamt wurde er seit 2002 vor Bundestags-, Europa- und Landtagswahlen über 25 Millionen mal genutzt, berichtet die Zentrale.

Wählen gehen!

Mit einer ebenso informativen wie übersichtlichen Sonderseite hat die Bundeszentrale für Politische Bildung zudem die wichtigsten formalen Fragen rund um die Bundestagswahl beantwortet. Hier wird geklärt: Wie genau gewählt wird, was überhaupt ein sogenanntes Mandat ist, wie die Briefwahl funktioniert, worin der Unterschied zwischen Erst- und Zweitstimme besteht und wie am Schluss die Sitzverteilung im Bundestag erfolgt …

Doch egal, wie sie sich am Schluss auch entscheiden. Auf jeden Fall: Wählen gehen, empfiehlt

Ihr Webreporter Andreas Kaiser