08.08.2013
"Leben ohne Gott ist wie Fußball ohne Ball"
Mit dem Anstoß zur Bundesliga sind auch die Bilder von Fußballprofis, die sich am Spielfeldrand bekreuzigen, auf die TV-Bildschirme zurückgekehrt. David Alaba, Österreichs Fußballer des Jahres, hat der Welt per Twitter einmal ausrichten lassen: „Leben ohne Gott ist wie Fußball ohne Ball“.
![]() |
David Kadels "Standardwerk" über gläubige Fußballprofis |
Wenn sich Jürgen Klopp, der Meistertrainer vom Borussia Dortmund, nach einem Sieg, wie weiland Film-Affe King Kong mit der Faust auf die Brust trommelt, oder nach strittigen Schiedsrichterentscheidungen schon mal zähnefletschend auf den Unparteiischen losgeht, sieht das alles andere als friedlich aus. Doch abseits des Fußballplatzes gibt sich Klopp vor allem freundlich, höflich und überaus zuvorkommend. Und das Beste: Er ist bekennder Christ! In einem recht persönlichen Interview mit dem Schweizer Fernsehen hat sich Klopp einmal über seinen Glauben sowie seine Erziehung durch seinen inzwischen an Krebs verstorbenen Vater geäußert. In den Gespräch bezeichnet er das Christentum unter anderem als Kompass für sein oft eher stressiges Leben und bekundete sogar Mitleid für nichtreligiöse Menschen, weil vor allem der Glauen den Menschen die große Chance bietet, zur Ruhe zur kommen.
Wer genauer hinschaut, wird allerdings bald merken, dass es – bis auf wenige Ausnahmen - vor allem Fußballer aus Südamerika und dem osteuropäischen Raum sind, die sich am Spielfeldrand zu ihrem Glauben bekennen. Allen voran der für den VfB Stuttgart kickende Deutsch-Brasilianer Cacau etwa. Oder früher Ze Roberto, der Schalker Marcelo Bordon, Ex-Bayern-Spieler Lucio. Und natürlich die beiden aktuellen polnischen Nationalfußballer Robert Lewandowski und Jakub „Kuba“ Błaszczykowski, die beide (noch) in den Diensten des BVB kicken. Unvergessen auch Berlins serbische Diva Marko Pantelic, der in Deutschland (salopp formuliert) die kurze, wie ebenso knackige Dreifachbekreuzigung populär machte… Doch da ist der Fußball wie das wahre Leben. Auch sonst sind es in Deutschland ja inzwischen vorwiegend Menschen mit Migrationshintergrund, die ihren Glauben gern auch öffentlich zeigen.
Mit Dürers Betenden Hände in dem Zweikampf
Eine Ausnahme von der Regel war - neben Mittelfeldspieler Lewis Holtby - auch Ex-Nationalverteidiger Arne Friedrich. Oder der ehemalige Mainzer Profi Marco Rose, der sich sogar Dürers „Betenden Hände“ auf dem Oberarm tätowieren ließ. In dem Film „Fußball Gott – Das Tor zum Himmel erzählt er, wie er nach zwei überstandenen Schicksalsschlägen zum Glauben fand. Ein enTrailer zum Film gibt es natürlich bei Youtube. Beim Hitradio FFH hat Filmautor David Kadel mal recht unterhaltsam über den Begriff „Fußballgott“ geplaudert. Vor kurzem dann hat Kadel sein Buch „Fußball-Bibel“ veröffentlicht. Hier erfährt man aus dem Munde gestandener Profis, was diese in der oft verrückten Fußballwelt erdet und sie gelegentlich sogar zu Höchstleistungen anspornt. Auch Österreichs zweifacher Fußballer des Jahres David Alaba ist bekennender Christ. Das evangelikale „Medienmagazin pro“ hat sich vor einiger Zeit mal die Mühe gemacht, einige seiner Aussagen über den Glauben zusammen zu tragen.
![]() |
Erschienen im Benno-Verlag! |
Recht neu ist übrigens die schöne Angewohnheit Kapellen in Fußballstadien einzubauen. Vorreiter der Entwicklung war Europas einst bester Fußballclub, der FC Barcelona. Als erster deutscher Verein eiferte ihm dann 2001 Schalke 04 nach. Mittlerweile gibt es aber auch in Frankfurt, Berlin oder Nürnberg solche Andachtsräume, in den sich immer häufiger auch Fußballfans (kirchlich) trauen lassen. In NRW gibt es sogar eine christliche Fußball-Hobby-Lliga mit immerhin zehn Vereinen. Bereits 2007 hat der katholische St. Benno-Verlag ein christliches Fußball-Album publiziert. Herausgegeben haben das Ganze - man lese und staune - damals Bischof Joachim Wanke, Karl Kardinal Lehmann, Ex-EKD-Chefin Margot Käßmann, Papst Benedikt XVI, Jürgen Klinsmann, Pelé, Oliver Kahn, Gerald Asamoah, Zé Roberto, und „dä kölsche“ Prinz Lukas Podolski.
Ihr Webreporter Andreas Kaiser