25.09.2014
Bischöfe wollen stärker in der gesellschaftlichen Debatte mitwirken
Mehr mitreden bei Sterbehilfe
Die katholischen deutschen Bischöfe wollen sich in den nächsten Monaten verstärkt in die Debatte um die Suizidbeihilfe einmischen. Als Teil dieses Vorhabens legten sie am Donnerstag bei ihrer Herbstvollversammlung in Fulda den Flyer «Sterben in Würde» vor.
Die Bischöfe kündigten zugleich an, dass sich die nächstjährige bundesweite ökumenische «Woche für das Leben» mit dem Thema befassen werde und dass es eine gemeinsame Initiative mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) geben solle.
Ausdrücklich bekräftigten die Bischöfe ihre Ablehnung einer Tötung auf Verlangen und jeder organisierten Form der Beihilfe zur Selbsttötung. Zugleich erneuerten sie ihren Ruf nach einer Stärkung der Palliativmedizin und der Hospizarbeit. Der Bundestag will im nächsten Jahr über eine Regelung der Beihilfe zum Suizid entscheiden.
Mit Blick auf die im Vorfeld anstehenden Beratungen im gesellschaftlichen und politischen Raum sprach Kardinal Karl Lehmann von einem «besonders dringlichen Thema». Er hob hervor, das Christentum habe eine große Kultur des Sterbens entwickelt. Auf eben dieser Linie liege das Eintreten der katholischen Kirche für Palliativmedizin und für Hospizarbeit.
In dem Flyer «Sterben in Würde» heißt es, der Staat sei verpflichtet, alle organisierten Formen der Hilfe zur Selbsttötung unter Strafe zu stellen, um zu verhindern, dass solche Hilfe als normale gesellschaftliche Dienstleistung angeboten werde. Eine gesetzliche Regelung, die derartige Angebote dulde, würde dazu führen, dass der innere und äußere Druck auf alle Alten, Schwerkranken und Pflegebedürftigen zunehme, von derartigen Angeboten Gebrauch zu machen.
(kna)