15.10.2012

Klickzahlen auf "Katholisch.de" haben sich innerhalb eines Jahres fast verdoppelt

Proposer la foi: den Glauben anbieten!

Schick und bewegt, so präsentiert sich die vor gut einem Jahr komplett neugestaltete Internetplattform "Katholisch.de" der Deutschen Bischofskonferenz. Im Gespräch mit unserer Zeitung zieht Geschäfstführer David Hober eine überaus positive  Bilanz.

Bunt und bewegt, so präsentiert sich "katholisch.de"

Der Anspruch ist so simpel wie wunderschön: „Proposer la foi“, wie David Hober, einer der beiden Geschäftsführer des Internetportals „Katholisch.de“, in fast akzentfreiem Französisch sagt. „Den Glauben anbieten.“ Nicht aufdrängen.

„Ich bin jemand, der stark an Ästhetik hängt“, erklärt Hober dann. Und genau das sieht man dem Portal, das im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz produziert wird, auch an. Vor etwas mehr als einem Jahr (September 2012) wurde die Plattform relauncht, wie man neudeutsch sagt. Komplett überarbeitet. Und ist nun „State of the Art“, wie Hober empfindet. Optisch. Aber auch inhaltlich.

„Unsere Klickzahlen haben sich seitdem fast verdoppelt“, sagt Hober. Rund 300.000 Besucher schauen pro Monat vorbei. Das ist verglichen mit den großen Internetdampfern wie T-Online, Bild.de oder Spiegel Online, die monatlich zwischen 200 und 400 Millionen „Visits“ haben, zwar nicht viel. Doch darum geht es angeblich auch nicht. Ausgaben für die Medienarbeit sind „Investitionen in die Zukunft der Kirche“, erklärt Hober. Rund 1,8 Millionen Euro im Jahr gibt der Verband der Diözesen Deutschlands inzwischen für das Portal aus, das Anfang 2004 das Licht der Welt erblickte. Auch das Personal wurde von einst fünf auf heute immerhin zwölf feste Mitarbeiter aufgestockt. Das macht sich vor allem inhaltlich bemerkbar. Wurden früher zumeist Meldungen der Katholischen Nachrichtenagentur (KNA) per „copy and paste“ ins Internet gehoben, gibt es heute auf Katholisch.de auch etliche selbst produzierte Nachrichten, Kolumnen, Dossiers und vor allem Videos.

Bischöfe wollten mehr "Bewegtbilder"

„Es war der besondere Wunsch unserer Bischöfe, den Bewegtbildbereich deutlich auszubauen“, sagt Hober. Eines der Flaggschiffe ist sicherlich „Heeg auf dem Weg“. In dem Videoblog trifft Pfarrer Dietmar Heeg mehr oder wenige prominente Menschen zum Gespräch: CSU-Politiker Edmund Stoiber, Regierungssprecher Steffen Seibert, aber auch die unvermeidliche Gloria von Thurn und Taxis. In der Rubrik „Katholisch für Anfänger“ wiederum wird Glaubensneulingen oder Wiedereinsteigern per Comic erklärt, was zum Beispiel eine Monstranz ist, oder was Eucharistie bedeutet. „Die Serie läuft wie geschnitten Brot“, sagt Hober. „Aber es gibt noch viel Potenzial.“ Im Herbst soll eine App für mobile Endgeräte, also Smartphones und Tablets, erscheinen.

Katholisches Medienhaus in Bonn am Rhein

Untergebracht sind die Macher von Katholisch.de nicht mehr wie einst in Köln, sondern jetzt in Bonn. Dort, wo früher der „Rheinische Merkur“ zu Hause war. Nach der Einstellung der renommierten Wochenzeitung ist in der Heinrich-Brüning-Straße ein katholischen Medienhaus entstanden. Einmal die Woche treffen sich die Mitarbeiter der einzelnen Unternehmen - etwa der KNA, oder die Macher der ZEIT-Beilage „Christ und Welt“ zur „gemeinsamen Info-Konferenz“, wie Hober sagt.

Katholisch.de ist dabei zu einem „Transmissionsriemen für katholisches Internet-Engagement“ geworden. Über die oberste Menüleiste des Angebots erreicht man neuerdings bequem und auf allerkürzestem Wege auch den neuen Internetauftritt der Weltkirche, die Bischofskonferenz, das „religionspädagogische Portal“ der katholischen Kirche (rpp), sowie die „Katholische Fernseharbeit“ mit ihren mehr oder weniger bekannten TV-Babys; etwa den „Bibelclips“ auf RTL, „Das Wort zum Sonntag“ im Ersten, oder den „Talk am Sonntag“ auf SAT1.

Ihr Webreporter Andreas Kaiser