26.11.2013
Welche Ordensleute nennt man „Mönche“ und „Nonnen“?
Was genau ist ein Mönch? Welche Ordensmänner werden so genannt? Und welche Ordensfrauen nennt man „Nonne“?
H. E., F.
„Mönch“ und „Nonne“ im weitesten Sinne sind kurze, knappe Begrifffe für männliche oder weibliche Ordensleute, gemeinhin mit einer Ordenstracht assoziiert. Nur ist das eher ein Klischee. Im engeren Sinn, wenn man den Begriff genau nimmt – was man tun sollte – ist mit „Mönch“ eine besondere Art von Ordensmann gemeint: ein Mitglied sogenannter kontemplativer Orden, der sich an ein Kloster gebunden hat.
Dort lebt er zwar auch in einer Gemeinschaft; wichtig ist aber eine gewisse Zurückgezogenheit, ein Leben in der Abgeschiedenheit des Klosters, vorrangig bestimmt vom Gebet. Zudem hat ein Mönch sich – zumindest im Idealfall – für sein Leben an ein einzelnes, bestimmtes Kloster gebunden, meist an einem eher einsamen Ort, außerhalb einer Stadt.
Das heißt nicht, er hätte keinen Kontakt zur Welt. Viele Mönchsklöster, früher wie heute, sind wichtige kulturelle und spirituelle Zentren ihrer Umgebung. Der Begriff „Mönch“ kommt vom griechischen „monos“ (allein, einzeln); „monachos“ bedeutet „abgesondert“. Das besinnliche, vom Gebet bestimmte Leben der Mönche wird „vita contemplativa“ genannt.
Zu dieser Familie von Orden gehören die Benediktiner, Zisterzienser, Kartäuser. Das klassische christliche Mönchtum hat sich im ersten Jahrtausend entwickelt; und alle Ordensmänner, die in dieser Tradition stehen, nennen sich Mönche. Bei weiblichen Orden, die ebenfalls in dieser Tradition stehen, spricht man entsprechend von „Nonne“. Der Begriff kommt von der spätlateinischen Anrede „nonna“: im Sinne von „ehrwürdige Mutter“.
Im christlichen Ordensleben gibt es darüber hinaus die sogenannte „vita activa“ (aktives Leben). Orden dieser Ausrichtung entstanden ab dem Hochmittelalter und wollten sich vom klassischen Mönchtum absetzen. Franziskaner oder Jesuiten sind die bekanntesten derartigen Orden. Sie leben eher in einer Stadt, sind nicht an ein bestimmtes Kloster gebunden und soziale Arbeit, Lehre, Verkündigung u.a. sind ihre vorrangigen Aufgaben. Wie man an den Franziskanern sieht: Eine Kutte allein macht keinen Mönch.
Roland Juchem