28.02.2012

Wie werden die Schellen in der Messe eingesetzt?

Woher kommt das Schellen in der Messe? Wann und wie oft soll es geschehen?
A. M., Nortrup

Die Schellen oder Altarglocken stammen aus der Zeit, als die Messe auf Latein gefeiert wurde. Weil die meisten Gläubigen nicht verstanden, was da im Einzelnen geschah und in ihre private Andacht vertieft waren, markierte das Läuten wichtige Abschnitte der Eucharistiefeier wie den Beginn der Gabenbereitung, das Sanctus, die Wandlungsbitte, die Einsetzungsworte oder die Kommunion.
Das ist heute, da die Messe in der Landessprache gefeiert wird, nicht mehr notwendig. Daher sind die Altarglocken nicht mehr vorgeschrieben. In der Allgemeinen Einführung ins Römische Messbuch heißt es nur: „Kurz vor der Konsekration kann ein Altardiener ein Glockenzeichen geben; wo es Brauch ist, auch beide Mal, wenn der Zelebrant dem Volk die konsekrierten Gestalten zeigt“ (AEM Nr. 109).
Weil die Schellen zum feierlichen Charakter der Liturgie beitragen, hat sich dieser Brauch vielerorts erhalten; hier und da wird auch ein Gong geschlagen. Meist läuten die Messdiener bei der Erhebung der eucharistischen Gaben, nach den Einsetzungsworten „… Leib, der für euch hingegeben wird“ und „… tut dies zu meinem Gedächtnis“.
Teilweise ist es auch üblich, unmittelbar nach der Wandlungsbitte – „… damit sie uns werden zum Leib und Blut unseres Herrn, Jesus Christus“ – zu läuten. Wie oft geschellt wird, ob im Wechsel oder gemeinsam, das kann jede Gemeinde für sich selbst entscheiden.
Roland Juchem