06.10.2012
Zwischen Mission, Information und Tratsch
Wer wissen will, wie evangelikale Christen ticken, und zudem noch einen guten Überblick über christliche Politik und Publizistik sowie über Tratsch und Klatsch haben möchte, für den ist der Internetauftritt vom Medienmagazin pro fast schon Pflicht!
![]() |
Professioneller Auftritt im Interbnet (Foto: Screenshot Webseite) |
Das Medienmagazin "pro" ist - anders als der Name vermuten lässt - längst mehr als nur ein Medienmagazin. Auf dem ständig aktualisierten und hoch professionell gestalteten Internetauftritt des Magazins werden aktuelle Entwicklungen in Kirche, Gesellschaft, Medien, Politik sowie neuerdings sogar der Wirtschaft "aus christlicher Sicht“ beschrieben. Doch auch Klatsch und Tratsch, etwa in der Rubrik "Gesellschaft“, werden gesendet. Kern des kostenlosen Angebots aber ist eine schier endlose Flut von Tipps in Sachen Fernsehen, Rundfunk, Kino, Internet, Musik und Literatur.
Aller Anfang ist klein ...
Gestartet ist das Medienmagazin bereits 2006 als wöchentlicher Newsletter. Mittlerweile wird das kostenlose (um Spenden wird stets gebeten) pdf-Magazin von rund 12.500 Lesern bezogen. „proKOMPAKT“ erscheint immer donnerstags und wird per E-Mail verschickt. Nur einen Klick weiter kann auch das gedruckte Hochglanzmagazin abonniert werden. Im Gegensatz zum eher kurzwelligen pdf-magazin werden hier auch mal mehrseitige Geschichten sowie Hintergrundtexte publiziert. Mit einer Auflage von 78 000 Exemplaren und rund 160 000 Lesern ist "pro“ Deutschlands größte, christliche Medienzeitschrift. Sie erscheint sechsmal jährlich und ist zumindest noch (!) kostenlos. Für "pro" schreiben - eigenen Aussagen zufolge - evangelische, katholische sowie freikirchliche Autoren.
![]() |
Nichts fehlt: natürlich auch die iPad-App nicht... |
Herausgegeben wird das Ganze vom Christlichen Medienverbund KEP e. V. Das ist ein Zusammenschluss evangelikal orientierter Journalisten, Publizisten, Verleger. Ziel von KEP ist ganz klar die Mission beziehungsweise die Stärkung der Medienkompetenz der Christen; und das machen sie – Hut ab – fast vorbildlich. Wie selbstverständlich spielen sie mit den unterschiedlichsten Medien. Vom klassischen Buchverlag über Blogs bis hin zur iPad-Applikation. Auch auf Youtube unterhält das Medienmagazin (natürlich) einen eigenen Kanal, auf dem vorwiegend Interviews zu sehen sind: u.a. – man höre und staune – mit dem evangelikalen Christen Joachim S. Müller, der zugleich Parteimitglied bei den Piraten ist. Auch Vorträge von Margot Käßmann oder Kanzlerin Angela Merkel dürfen natürlich nicht fehlen.
Geschickt, leicht und locker im Umgang mit den Neuen Medien
![]() |
Bayern-Profi David Alaba (Foto: Steindy / Wikipedia) |
Wie geschickt, leicht und locker die Evangelikalen mit den neuen Medien umgehen, lässt sich auch gut auf Facebook nachvollziehen. Auch hier wird auf unterhaltsame aber zugleich recht unaufdringliche Art Mission betrieben. Etwa wenn Zeit-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo per Internet-Link verrät, dass für ihn das tägliche Mittagsgebet eine schöne Selbstverständlichkeit ist. Oder Bayern-Profi David Alaba erzählt, dass seine Kraft in Jesus Christus liegt.
Nicht unerwähnt bleiben soll hier, dass vor allem die durchgängig islamkritische Grundhaltung des Magazins nicht jedermanns Sache ist. Auch die Israel-Berichterstattung kann nicht unbedingt als neutral bezeichnet werden. Im Gegenteil, sie ist bewusst "pro“, also parteiisch, um nicht zu sagen einseitig. Ihre zuweilen homophob anmutenden Ansichten wiederum haben die Evangelikalen mit konservativen Katholiken gemeinsam.
Im Bereich Politik ist die Dauerpräsenz von Volker Kauder auffällig bis nervig. Doch setzt sich der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion - auch das muss gesagt werden - wie kaum ein anderer weltweit für die Religionsfreiheit ein, und kämpft gegen die Verfolgung und Unterdrückung von Christen an.
Ihr Webreporter Andreas Kaiser