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29.09.2015

Welches Rosenkranzgesätz wird wann gebetet?

Stimmt es, dass dienstags nur der schmerzensreiche Rosenkranz gebetet wird? Und soll, wenn ein Priester dabei ist, er der Vorbeter sein? H. V. B., Brieselang

 

Ihre Frage lässt sich am besten mit dem Rundschreiben von Papst Johannes Paul II. „Rosarium virginum Mariae“ vom 16. Oktober 2002 beantworten. Mit diesem Rundschreiben, terminiert zum 25. Jahrestag seines Pontifikats, eröffnete der Papst ein „Jahr des Rosenkranzes“ und schenkte der Kirche gleichzeitig ein neues Rosenkranzgesätz: den „lichtreichen Rosenkranz“.

Mit dieser Ergänzung kam die traditionelle Aufteilung der Gesätze auf die Wochentage durcheinander. Der Papst legte deshalb in seinem Rundschreiben einen neuen Vorschlag vor: Montag: freudenreicher; Dienstag: schmerzhaft; Mittwoch: glorreich; Donnerstag: lichtreich; Freitag: schmerzhaft; Samstag: freudenreich; Sonntag: glorreich.

Direkt im Anschluss an den Vorschlag schreibt der Papst aber: „Diese Anleitung beabsichtigt allerdings keine Einschränkung der gebührenden Freiheit in der persönlichen und gemeinschaftlichen Betrachtung, die sich an den spirituellen und pastoralen Bedürfnissen sowie vor allem an den liturgischen Feiern ausrichtet, die entsprechende Anpassungen nahelegen können.“ Zusammengefasst gesagt: Dienstags ist der schmerzensreiche Rosenkranz empfohlen, vorgeschrieben ist er nicht.

Was das Vorbeten betrifft: Das Rosenkranzgebet ist ein „Volksgebet“; deshalb ist es nicht nötig, dass ein Priester vorbetet. Eine andere Frage ist, ob es angemessen ist – ähnlich wie oft der Priester das Tischgebet spricht, wenn er bei einem Essen dabei ist. Das Konzil sagt aber: Jeder soll in der Liturgie das und nur das tun, was ihm zukommt. Vorbeten kann durchaus dem zukommen, der sich besonders um die Pflege des Rosenkranzes bemüht. Und der Priester reiht sich ins betende Volk Gottes ein. Auch kann der Rosenkranz „chorisch“ in zwei Gruppen gebetet werden, statt einen einzelnen Vorbeter zu bestimmen. Was ein anwesender Priester allerdings tun kann: Am Ende des Gebets den Segen spenden.

Von Susanne Haverkamp

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