09.05.2016
Geschichten, die das Leben schreibt...
Im Internet, so könnte man meinen, hat der 100. Katholikentag in Leipzig schon längst begonnen. Inzwischen ist auf mindestens drei verschiedenen Webportalen alles, aber auch wirklich alles über das Großereignis zu erfahren. Auf der Seite "100 Tage, 100 Menschen" gibt es zudem wunderschönen Lesestoff…
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Viel Prominenz gratuliert zum 100 Kirchentag oder sendet Grußworte... (Foto: katholikentag.de [1]) |
Die Liste liest sich inzwischen wie ein „Who is Who“ der deutschen Prominenz. Auf der offiziellen Webseite [2] des Katholikentags in Leipzig haben zahlreiche Persönlichkeiten aus Kunst, Kirche, Kultur und Politik dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) zu seinem Hundertsten Jubiläum gratuliert [3]. Darunter auch zahlreiche Menschen, von denen man dies kaum erwartet hätte. Neben den „üblichen Verdächtigen“ - wie etwa dem Caritas-Verbandschef Peter Neher oder dem katholischen Erfolgsautor Anselm Grün – erklären hier unter anderem auch NRW Landeschefin Hannelore Kraft, Frauenrechtlerin Alice Schwarzer, Sängerin Maite Kelly, die Nachrichtenfrau Nina Ruge, Arbeitsministerien Andrea Nahles, der bekannte TV-Moderator Eckart von Hirschhausen, Grünen-Politiker Cem Özdemir oder die Schauspielerin Jutta Speidel, was sie sich von dem Kirchenfest erhoffen. Das alles ist schön, das ist gut, das ist wichtig, vor allem für die Stadt Leipzig, die ja aus katholischer Sicht betrachtet ja noch immer knallharte Diaspora ist...
Seit dem Katholikentag 1998 unzertrennlich: Das Ehepaar Gold
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Wo die Liebe hinfällt....(Foto: 100Tage100Menschen.de) |
Doch wirklich anrührend sind oft weniger die Statements der Stars, als vielmehr die kleinen, die persönlichen Geschichten rund um den Kirchentag. Auf dem Portal „100 Tage 100 Menschen [4]“ erzählen – neben einigen Prominenten wie dem EU-Parlamentspräsidenten Martin Schulz oder Schauspieler Ben Becker – auch viele unbekannte Menschen, was sie mit dem christlichen Großereignis verbindet. So etwa das Ehepaar Christina und Joachim Gold [5] (Foto). Nachdem sich die beiden Malteser 1998 auf einem Katholikentag (damals in Mainz) das erste Mal getroffen haben, kamen sie sich nach und nach näher und wurden ein Paar. Seitdem haben die Beiden nicht einen Kirchentag mehr verpasst.
Warum sogar Nicht-Christen ihre Kinder lieber in eine katholische Kita schicken
Mut macht auch das Beispiel von Torsten Ulbricht [6]. Der ungetaufte Mann schickt seine Kinder in einer katholische Kita und ist vom dem menschlichen Miteinander dort regelrecht begeistert. Mehr noch: Angesichts der religiösen Entfremdung in unserem Land befürchtet er inzwischen gar, dass irgendwann das christliche Profil der katholischen Kindertagesstätten „verflachen“ könnte, wie er sagt. Das sind Geschichten, die nur das Leben schreibt, und genau deswegen sind sie lesenswert.
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Das offizielle Logo (Foto: ZdK) |
Einen ganz anderen, weniger erzählerischen Auftrag hat das eingangs genannte Portal „Katholikentag“ [2]. Hier gibt es – neben einigen Jubiläumsreden - vor allem Information, Tipps rund um das Großereignis, das vom 25. bis zum 29. Mai in der sächsischen Metropole stattfindet. Von der Anreise, zum Programm bis hin zur Übernachtungsmöglichkeiten. Auch ein Online-Shop, in dem man Kerzen, Fahnen, Tassen, Schlüsselanhänger bis hin zum Babylätzchen kaufen kann, wurde eingerichtet. Darüber hinaus hat das ZdK [7] auch eine App [8] für das Handy (allerdings leider nur Android und IOS, nicht aber Windows) für den Kirchentag publiziert. Highlight hier ist ganz klar die komfortable Programmsuche. So lassen sich hierüber aus den über 1.000 Veranstaltungen einzelne Programmpunkte finden und verwalten. Auch die gezielte Suche nach inhaltlichen Stichworten, Personen oder Veranstaltungen in bestimmten Leipziger Ortsbereichen ist möglich.
Last but not least hat längst auch das Bistum Dresden-Meißen eine Webseite [9] zur Vorbereitung auf den Kirchentag eingerichtet. Neben einigen Gedanken und Grußworten von Katholiken etwa der Wort-zum-Sonntag-Sprecherin Lissy Eichert zur Stadt Leipzig, dem Kirchentag im Allgemeinen sowie zum Kirchentagsmotto „Seht, da ist der Mensch“ sind hier vor allem unglaublich viele Infomaterialien zu haben… Wie man Exerzitien im Alltag gestaltet, wie eine Religionsstunde für Kinder gelingt, oder wie Sie (liebe Leser) ihre Zöglinge für einen Kirchentagsbesuch vom Schulunterricht befreien lassen können.
Ihr Webreporter Andreas Kaiser